An die Bundesregierung

Regierungsvertreter

Landesregierungen

Gesundheitsministerien

DTB-Landesverbände

 

Ausübung des Tennissports

Sehr geehrte/r,

 seit Wochen hält die Covid-19-Pandemie die Welt in Atem. Die Nachrichten werden beherrscht von Infektionszahlen und Maßnahmen, die eingeleitet wurden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Davon sind alle Bereiche der Gesellschaft betroffen. Die sportliche Betäti- gung und mit ihr ein wichtiges Bindeglied in der Gesellschaft brach zum großen Teil einfach weg.

 Der Deutsche Tennis Bund befürwortet die ergriffenen Maßnahmen ausdrücklich, sind sie in der jetzigen Zeit doch unerlässlich. Bereits vor Erlass von behördlichen Auflagen stellten der Deutsche Tennis Bund und die Landesverbände den Spielbetrieb ein, um ihren Teil zur Ein- dämmung der Verbreitung von Covid-19 beizutragen. Wir waren und sind uns der gesellschaft- lichen Verantwortung, aber auch der Verantwortung gegenüber unseren Tennisspielern*innen bewusst.

 Ohne euphorisch zu sein, durften wir in den letzten Tagen glücklicherweise wahrnehmen, dass die einschneidenden und sicherlich zum Teil harten Maßnahmen den erhofften Effekt - wenn auch nur sehr langsam - erreichen konnten. Dies führt dazu, dass auch auf Bundesebene über kleinschrittige Lockerungsmaßnahmen nachgedacht wird, um ökonomische Härten und sozi- ale Isolation zu verringern.

Auch für die 1,4 Millionen Menschen, die im Deutschen Tennis Bund organisiert sind, wären wohl überlegte und bedachte Lockerungsmaßnahmen von großer Bedeutung. Tennis fördert soziale Kontakte und natürlich auch die Gesundheit.

 Tennis kann, gerade in der jetzigen Jahreszeit, als Individualsport im Freien ausgeübt werden. Eine Kontaminierung durch das Spielgerät ist nicht möglich. Körperkontakt ist nicht Teil der Sportart Tennis. Nach wie vor absolut notwendige Infektionsschutzmaßnahmen können um- gesetzt werden.

 Ein weiteres über einen langen Zeitraum verhängtes Sport – und hier insbesondere Tennis- verbot würde gewachsene Strukturen zerstören, die Existenz vieler Vereine in Frage stellen. Ein weiteres Berufsverbot für ca. 20.000 Tennistrainer würde diese in den wirtschaftlichen Ruin treiben.

 Demgemäß hat der Deutsche Tennis Bund in enger Absprache mit seinen Landesverbänden folgende Maßnahmen und Regelungen festgelegt, unter deren strengen Beachtung und Ein- haltung die Ausübung des Tennissports möglich erscheint:

 Der Mindestabstand zu anderen Spielern von mindestens 1,5 m muss durchgängig, also beim Betreten und Verlassen des Platzes, beim Seitenwechsel und in den Pausen eingehalten

  1. Die Spielerbänke sind mit einem genügenden Abstand (mindestens 1,5 m) zu positio- nieren.
  2. Auf den bisher obligatorischen Handshake wird
  3. Die Nutzung der Clubgaststätten richtet sich nach den jeweils gültigen gesetzlichen Verordnungen für die
  4. Die Nutzung von Sanitäranlagen richtet sich nach der jeweils gültigen gesetzlichen Be- stimmung. Desinfektionsmittel werden zur Verfügung gestellt. Es sind ausschließlich Einweg-Papierhandtücher zu
  5. Der Trainingsbetrieb und die Durchführung der Mannschaftsspiele erfolgen ebenfalls unter Berücksichtigung der unter Ziffer 1 bis 5 genannten
  6. Jeder Verein benennt einen Corona Beauftragten zur Sicherstellung aller

 Der Deutsche Tennis Bund ist sich seiner Verantwortung bei den oben angedachten Locke- rungsmaßnahmen bewusst. In Abwägung zwischen Vor- und Nachteilen halten wir den be- schriebenen Weg jedoch für gangbar. Dabei soll es keineswegs um einen Sonderweg für den Tennissport gehen. Aber durch seine beschriebenen Vorteile als Individualsportart in weitläu- figen, großzügigen und sich im Freien befindlichen Sportanlagen sind Möglichkeiten gegeben, ernsthaft über eine schrittweise Wiederaufnahme des Tennisbetriebs nachzudenken.

 Selbstverständlich stehen wir, aber auch meine Kollegen aus den einzelnen Landesverbän- den, gerne für Nachfragen und einen weiteren Informationsaustausch zur Verfügung. Wir hof- fen auf das Verständnis der öffentlichen Stellen für unser dargelegtes Vorgehen und bitten um Ihre Unterstützung.

 Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Klaus                                                               Dirk Hordorff

Präsident                                                                    Vizepräsident